Vlaada Chvátil: PICTOMANIA für 3 – 6 Personen bei Pegasus Spiele 2012, Illustration von Andreas Resch
Es gibt so Spiele, da weiß ich schon während der ersten Partie, was ich davon zu halten habe. Knizias EINFACH GENIAL – DAS WÜRFELSPIEL war so ein Fall. Die Wertung ist klar, da braucht es keine weitere Partie. Mit mir jedenfalls nicht! Und jetzt PICTOMANIA … was damit ist?! Kennen Sie mich oder kennen Sie mich nicht? Mag ich IDENTIK oder mag ich es nicht? Mag ich GEISTESBLITZ oder mag ich's nicht? Also, dann ist doch meine Meinung klar.
Schon die erste Partie PICTOMANIA und ich war fertig … mit der Meinungsbildung. Eigentlich war ich sogar fix und fertig! Das Spiel stresste mich, konnte mich gar nicht aufs Wesentliche konzentrieren. Moment, nur nicht zu schnell mit dem Urteil. PICTOMANIAs Stärke liegt ganz eindeutig in der Schachtel. Wenn schon Lob, dann für dieses perfekte Inlet. Für dieses Jahr geht der Preis für das perfekte Inlet-Design an dieses Spiel. Kann gar nicht anders sein, denn selten – abgesehen von BLOX und DOMINION – habe ich etwas Besseres gesehen. Überhaupt die Ausstattung. Gab's bei der ersten Auflage wohl Materialprobleme, lässt diese mir vorliegende Ausgabe keinen Zweifel an deren Qualität. Soll ich Ihnen noch mehr vorschwärmen … vielleicht vom Spiel?
Also: Sie müssen malen … einen vorgegebenen Begriff von einer der sechs Karten. Alle Mitspieler müssen malen, jeder einen anderen Begriff einer anderen Karte. Aber Obacht: Die Begriffe einer Karte sind in gewisser Hinsicht alle sehr ähnlich. Ist es eine Robe oder ein Kittel? Ist es ein Ballkleid oder ein Umhang? Oder Rock oder Minirock? Der Teufel liegt im Detail, ganz besonders, weil Sie ja nicht nur malen, sondern auch erraten müssen, was die Mitspieler da gerade malen. Und die anderen malen und raten ja auch. Deshalb kommt es nicht auf das schönste Gemälde an, sondern auf Wiedererkennungswert und Schnelligkeit. Nur der frühe Spieler fängt die dicksten Punkte. Also fix malen oder nicht, aber immer schauen, was die anderen so zeichnen und schnell Tippkärtchen verteilen. Und bloß nicht ganz daneben liegen, sonst wird man zum „schwarzen Schaf“ und erhält möglicherweise Minuspunkten. Wer will sich schon schwarz über diesen Titel ärgern?
Und was war es nun? Robe oder Kittel? Keines von beiden und doch eines davon, aber das hab' ich nur durch Ausschlussverfahren herausbekommen. Und weil ich ja meine Tochter kenne, die garantiert noch nicht weiß, was genau eine Robe ist. Deshalb musste ihre Robbe die Robe sein. Kein Zweifel. Man muss auch mal um die Ecke denken, Väter und Töchter können das.
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