Im April habe ich KUBB noch am Strand gespielt – mit etwas anderen als den mir bislang bekannten Regeln. Diese neuen Regeln verbessern KUBB, denn eine Partie dauert längst nicht mehr so ewig lange. Nasser Sand am Strand ist der beste aller Untergründe, und der Waldboden? Der ist zwar weich, aber längst nicht so weich wie trockener Sand am Strand. Die Wurfhölzer werden nicht geschluckt, nach dem ersten Bodenkontakt tanzen und springen sie fast unkalkulierbar. Man muss schon genau treffen, die KUBBs gezielt köpfen oder fällen. Und das haben wir mit viel Spaß versucht und auch geschafft. Dass wir Herren dann mal den Sieg einfahren durften, war eine schöne Erfahrung. Bei jedem anderen Spiel in westfälischer Reihe (Damen gegen Herren) müssen wir uns doch immer mit dem zweiten Platz begnügen.
Team D |
Team H |
Als es dann im Wald zu dunkel wird, geht's zu zurück an den Spieltisch. Wir spielen SKULLS & ROSES. Dieses Spiel ist zwar nur für Sechs, aber ich hatte kurzerhand 8 Bierdeckel passend bemalt, dann funktioniert es auch beim Großspielen.
Hervé Marly: SKULL & ROSES für 3 bis 6 Personen, Asmodee 2011
SKULL & ROSES ist ein Bluffspiel und viel einfacher als BLUFF. Man muss nur – nur! - zwei Mal eine Herausforderung gewinnen, also die angesagte Anzahl Rosen bei sich und anderen aufdecken, ohne dass man dabei auf einen Schädel trifft.
Bluffen will gekonnt sein, denn es macht keinen Sinn eine Herausforderung anzunehmen oder darauf hängen zu bleiben, wenn man selbst einen Schädel unter seinen Bierdeckeln liegen hat. Der Herausforderer muss alle eigenen Deckel schließlich immer aufdecken.
Den Mutigen gehört die Welt. Jürgen spielt offensiv und zeigt uns, wie er souverän Rose um Rose aufdeckt. Mancher andere Großspieler verzockt sich bei seinen Herausforderungen und verliert dafür immer einen Bierdeckel. Nur Martin nicht, der macht eigentlich gar nix. So kann man zwar spielen, nur nicht gewinnen.
SKULL & ROSES hinterlässt bei uns Großspielern einen gemischten Eindruck, so richtig springt der Funke nicht über. Bluffen ist halt doch nicht jedermanns und schon gar nicht jederfraus Sache. Außerdem bremst sich das Spiel selbst aus, weil kaum jemand einen zweiten Bierdeckel zu seinem ersten legt bzw. legen kann. Herausforderungen beginnen in der Regel sofort. Statt einen weiteren Deckel zu legen, ruft der erste gleich „Vier“ in den Raum. Unter acht Mitspielern wird man ja wohl vier Rosen aufdecken, eine hat man schließlich schon selbst vor sich gelegt. Und wenn dann einer auf „Fünf“ erhöht, freue ich mich diebisch, denn natürlich habe ich keine Rose, sondern einen Schädel vor mir liegen. Oder doch nicht? Oder besser doch eine Rose legen, falls ich auf der „Vier“ hängen bleibe? SKULL & ROSES könnte so gut sein, aber zu bluffen … ist echt eine Kunst. Ohne Talent und Erfahrung läuft da eher wenig. Und Jürgen hat eine Menge Erfahrung mit dem Bluffen.
Das nächste Großspielen ist wie immer am ersten Dienstag im neuen Monat. Und wenn dann das Wetter gut ist, sind wir wieder im Wald. Mit den Bierbänken, dem Herren-Spezial, allerlei anderen Getränken und Süßigkeiten und natürlich mit KUBB. Bin gespannt, ob dann nicht doch einem Frauchen der Hund durchgeht. Die KUBB-Wurfhölzer sind ja so verführerisch. „Hol' das Stöckchen“ lässt sich damit sicher prima spielen. Mit Hunden müssen wir rechnen, denn der Wald hinter unserem Garagenhof ist eine hochfrequentierte Gassi-Strecke. Hinterlassenschaften haben wir zum Glück auf unserer kleinen Lichtung keine gefunden. Ein Frauchen hat auch artig die ihres Hundes eingesammelt. Wir brauchten nur kurz mit den Wurfhölzern zu winken.
Heute spielen Elke, Ralf, Jürgen, Diane, Inga, Martin und ich. Und eine Neue: Martina hat es hoffentlich mit uns Großspielern gefallen.
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