Montag, 15. Juni 2009

+ Jack The Ripper

MYSTERY RUMMY JACK THE RIPPER

In den Staaten ist diese Art Kartenspiel schon lange angesagt. Dort ist vor Jahren bereits eine vierteilige Serie zu diesem Genre entstanden, neben JACK THE RIPPER gibt es dort auch noch AL CAPONE, MURDERS IN THE RUE MORGUE und JEKYLL & HYDE, alle sind ähnlich aufgemacht. War die amerikanische Ausgabe schon ansehnlich, wird sie von der deutschen Ausgabe sogar noch getoppt. Selten habe ich ein so stimmungsvoll aufgemachtes Spiel gesehen. Die Schachtel und die Karten sind super …
Die Regel ist es nicht, definitiv nicht! Da hätte man die Struktur der amerikanische Vorlage vergessen sollen und sie neu auf Deutsch aufbauen müssen. So eine grottige Regel habe ich selten gelesen; so sperrig und so irreführend kommt das Spiel rüber. Eigentlich ist alles simpel, weil das ganz Spielkonzept an ROMMÉ anlehnt. Ein paar Sonderkarten peppen das Spiel auf, machen es dadurch aber nicht schwieriger, außer es den Mitspielern zu erklären. Man muss nur eine gehörige Portion Konzentration für den Einstieg mitbringen.
Es fängt schon damit an, dass man entweder einen Verdächtigen als Ripper entlarven kann oder den Ripper entkommen lässt. Ob es so oder so zu Ende geht? Beides wird unterschiedlich gewertet und das jeweilige Ende hängt von verschiedenen Bedingungen und Handkarten ab. Entweder man legt seine letzte Karte auf den Ablagestapel oder man spielt die Karte „Der Ripper entkommt.“ Was ist besser, was bringt mehr Punkte? Den Ripper entkommen zu lassen ist viel lukrativer, aber nicht einfach hin zu bekommen. Zwingende Voraussetzung sind dabei ganz bestimmte Karten, neben der einen Karte „Der Ripper entkommt.“ Das läuft längst nicht immer auf eine Flucht hinaus. Auf das reguläre Ende – letzte Karte auf den Ablagestapel – kann man hinarbeiten.
Bis zum Ende läuft es mit den passenden Karten entweder rund oder natürlich auch gänzlich unrund. Ich habe schon mehrere Durchgänge einer Partie erlebt, in der gar nix ging. Die einzelnen Durchgänge zogen sich wie Kaugummi, niemand erreichte innerhalb von sieben Runden 100 Punkte. Es ging aber auch schon genau anders herum. Ehe man sich versah, war Schluss und man hing auf vielen Minuspunkten. Zwischen diesen Extremen läuft es aber prima, ruhig zwar, aber ganz entspannt.
Und geht das Spiel gut, erhält es ++++? Eigentlich mag ich ja einschränkende Wertungen nicht, für JACK THE RIPPER muss aber eine her, denn die Wertung ist extrem. Entweder das Spiel gefällt außerordentlich, oder es gefällt nicht die Bohne. Ich bin uneingeschränkt für JACK THE RIPPER, allerdings habe ich auch häufiger mit diesem Spiel Schiffbruch erlitten. Einigen Mitspielern erschließt sich einfach nicht der Spielspaß, einigen erst recht nicht die Regel. Und das liegt – was ich offen zugestehen muss – am Erklärer, also mir. Die Regeln machen es mir aber auch verdammt schwer.

Wolfgang Friebe

JACK THE RIPPER von Mike Fitzgerald für 2 bis 4 Personen, Pegasus Spiele 2008

p.s.: Es gab und gibt auch noch andere Ableger. Aktuell ist bei Abacus BONNIE & CLYDE im Angebot. Bei Alea war vor Jahren WYATT EARP im Programm.

p.p.s.: Bei Amazon gab es dieses Spiel für 5,90 € - ein echtes Schnäppchen!

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