Sonntag, 1. März 2009
+ Fits
Immer Ärger mit dem Kreuz
Eigentlich kennt man Instantspiele bislang nur von Kosmos. Die haben schon vor einiger Zeit den Reiz von Spielen mit superkurzen Regeln und doch erstaunlichem Spielspaß erkannt. TSURO und JUST4FUN gehören in diese Kategorie. Kosmos hat ja auch der Literaturverspielung einen Weg gebahnt. Und Ravensburger geht hinterher: Wir auch, wir können auch Literatur zum Spiel, wir können jetzt auch Instant-Spiele. Und sogar von Knizia – Ätsch!
Und Reiner Knizia macht es wie so oft ... über den besonderen Mechanismus bei der Wertung. FITS wäre sonst TETRIS, optisch und praktisch perfekt umgesetzt, aber eben nicht mehr. Da sei der Knizia vor, denn er lässt uns sein tetriges FITS gleich viermal spielen – mit Lust und Laune. Viermal dasselbe Spiel: Unterschiedliches Ausgangsteilchen für jeden Mitspieler, Karte aufdecken, Teilchen heraussuchen, die Rutsche herunter schieben. Passt es oder passt es nicht? So läuft es immer. Macht aber nix, denn der Knizia hat sich TETRIS von hinten genähert. Viermal wird unterschiedlich gewertet.
Und die Wertung bringt's. Pluspunkte für jede komplett gefüllte Reihe, Minuspunkte für Löcher in den Reihen. Minuspunkte gibt es nicht nur im ersten Durchgang, die gibt es immer. In der zweiten Runde gibt’s für bestimmte Felder einen bis drei Bonuspunkte, sie müssen nur offen bleiben, fast genauso wie im dritten Durchgang. Da lauern allerdings auch fette fünf Minuspunkte. Man gerät schnell ins Abwägen: Nur nicht mehr Minus- als Pluspunkte machen. Eine lückenlos gefüllte Rampe ist nie verkehrt, aber bestimmte Felder sollten offen bleiben. Besonders im letzten Durchgang. Da sind Paare entscheidend. Ist eines der beiden Symbole überdeckt, hagelt es Minuspunkte. Sind beide zu sehen Pluspunkte.
Und dann gibt es da noch ein paar fiese Teile. Das Kreuz macht immer Ärger, es passt nie. Vielleicht aber doch, an genau diese Stelle. Und wehe, es kommt das T, das kleine L oder fast noch schlimmer die Treppe – wenn man sie gerade so gar nicht braucht. Passt es oder passt es nicht? Das klappt selbst mit den Kleineren hervorragend.
Und weil dieses Spiel so mainstreamig daher kommt, bekommt es schon von mir den roten Pöppel. Immer da, wo demnächst ein roter Pöppel auftaucht, ist das Spiel massentauglich. Die Jury „Spiel des Jahres“ würde sagen: Familientauglich. Muss ja nicht schlecht sein. Und ja, ich tauche hier auch auf, denn es ist eines meiner geliebten und gern gespielten „Man sieht es oder man sieht es nicht“-Spiele.
Wolfgang Friebe
FITS von Reiner Knizia für 1 bis 4 Personen ab 6 (8) Jahren, Ravensburger 2009
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