„Was Schnelles, was Lustiges!“ Klar, TICK TACK BUMM kommt immer noch gut an. Wir haben es über die Jahre nicht vergessen, oft und gerne gespielt, sogar schon die Bombe ausgetauscht. In einer großen Runde hat man trotzdem kaum Zeit, sich etwas Passendes zu überlegen. Dafür kreist die Bombe immer noch zu schnell. Und ausgerechnet, wenn ich einmal taktisch spiele und die Bombe etwas länger festhalte, was passiert dann? „Bumm“ macht's, und ich muss die Karte nehmen. Am Ende habe ich sogar verloren, habe die meisten Karten nehmen müssen. Schande über mich!
Mit einem ganz tollen und ebenso lockeren Kartenspiel geht es weiter: 6 NIMMT! beweist auch mit acht Spielern seine Klasse. Man muss nur ein bisschen umdenken bzw. anders kalkulieren, damit die anderen abräumen (müssen!) und man selbst ungeschoren davon kommt. Das gelingt mir aber nur mäßig. Wäre Eva nicht dabei, hätte ich auch dieses Spiel glorreich verloren.
Um nichts großartig neu erklären zu müssen, kommt im Anschluss erneut SPONTAN auf den Tisch. Schade, dass dieses Spiel so hässlich daher kommt. Es hätte heute noch Potenzial. Ist wieder ganz prima angekommen. Einige meinten schon, sich das Spiel nachbauen zu müssen, aber da sei ebay vor. Dort müsste SPONTAN eigentlich für kleine Kasse zu bekommen sein.
Einen alter Kracher aus Studententagen fische ich verstaubt aus dem Regal. Ich glaube kaum, dass noch irgendwer das alte HÄNDE HOCH! von Spear kennt. Dieses Kartenspiel ist so irrsinnig einfach, denn es gibt überhaupt nur vier Typen: Doofe Cowboys, die die Hände nicht hoch kriegen, doofe Cowboys, die wenigstens die Hände hoch kriegen, Pistoleros und Sheriffs. Überhaupt agieren kann man nur mit den beiden Letztgenannten. Wenn man einen doofen Cowboy auf der Hand hat, darf man ihn nur abwerfen und eine neue Karte ziehen. Hat man einen Pistolero auf der Kralle, hält man diesen einem Mitspieler mit einem lauten „Peng!“ vor die Nase. Der wird erschossen (Hände unten), überlebt (Hände hoch), schießt schneller zurück (Pistolero) oder verhaftet mit dem Sheriff den Pistolero. Und zeigt man seinen Sheriff vor, werden alle Pistoleros eingelocht und deren Besitzer sind raus.
HÄNDE HOCH! ist schon fast schwachsinnig einfach. Nur mit viel Glück bleibt man als letzter übrig. Und natürlich fliegt man ganz schnell raus, wenn man vorher gewonnen hat. Sachfremde Erwägungen spielen selbst bei diesem Spiel eine Rolle. Weiß der Henker, warum beim Großspielen keine rechte Stimmung aufkommen will. Früher hat das besser geklappt ... als doofe Studenten – von nix 'ne Ahnung – hatten wir immer eine Mordsgaudi mit HÄNDE HOCH. Vielleicht war's damals feuchtfröhlicher, oder wir waren damals einfach noch grün hinter den Ohren. Jetzt wird es auf ewig im Kellerregal verschwinden.
Und gleich noch ein altes Spiel nachgeschoben: KENNEN SIE TRAXENBICHL? Das Spiel heißt wirklich so und ist ein Geografiespiel von Peri aus Österreich. Na, wo liegt da wohl Traxenbichl? Kennt überhaupt noch jemand Peri? Dieser österreichische Verlag war grafisch und inhaltlich so ganz anders. Von heutigem Standpunkt wahrscheinlich seiner Zeit deutlich voraus. Aber pleite ist pleite. Egal ... bei TRAXENBICHL muss man eine Ortschaft auf der wirklich riesigen Europakarte finden. Drei Hinweise werden gegeben. Je früher man die Stadt findet, desto mehr Punkte gibt es für die Gruppe. Während eine Gruppe sucht, rollt eine Kugel eine Bahn in der Schachtel herunter. Unten angekommen wird der nächste Hinweis verlesen. Klar, dass so ein Wissensspiel bei den Damen nicht gut ankommt. Wissen doch alle, dass Kartenlesen die primäre Tugend der Damen ist. Sie gewinnen trotzdem.
Den Abschluss bildet ein Aktionsspiel, das fahrlässigerweise mindestens 10 Jahre im Verborgenen schlummerte. In meinem Arbeitszimmer habe ich den großen Holzkoffer glatt übersehen. Unten auf dem Wohnzimmertisch wurde der Koffer erst geöffnet, dann bestaunt. Was für ein großes Hallo so ein Schmuckstück ernten kann?! DAS KÖNIGSSPIEL funktioniert wie ein Flipper – nur ohne Strom. Man startet einen Kreisel wie beim Außenbordmotor, der sich dann in der Kiste schnell dreht, von einer Wand zu nächsten flippert und die Figuren in der Kisten umlegt. Der König ist schwer zu erwischen, denn dafür muss der Kreisel durch ein großes Tor und eine Aussparung in Kreiselform. Da passt der Kreisel nur haarscharf hindurch. Dieses Glück (oder Können???) haben nur Inga und Martin, die uns deshalb jeder mit einer Schachtel Amicelli beglücken dürfen. Das war der Deal: Wer den König umhaut, muss Amicelli kaufen. Und wer den Kreisel so doll antreibt, dass er aus der Kiste und an die Deckenlampe springt, muss mindestens 50 € zahlen. Eingedenk einer Partie mit Montagsspieler Herbert in seiner Küche, bei der jemand die Küchenlampe mit dem Kreisel zerlegte, ein gute Vereinbarung. Zum Glück musste niemand zahlen. DAS KÖNIGSSPIEL stammt übrigens aus einer schweizer Werkstatt für Behinderte. TANZ DER DERWISCHE von Zoch ist dem KÖNIGSSPIEL sehr ähnlich. Nach den glänzenden Augen der Großspieler zu urteilen, wird wohl bald jemand tief ins Portemonnaie greifen.
Das nächste Großspielen ist erst wieder am 28.04.09, aber dann sicher wieder mit dem KÖNIGSSPIEL.
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