Freitag, 7. September 2007

+ Tsuro

links Wizkids, rechts KosmosAuch solche einfachen Spiele haben ihre große Stunde. Ich weiß auch schon wann, wo und wie ... vier Wochen vor Weihnachten bei uns auf dem Land, wenn ich an drei Sonntagen Spiele erklären werde. Nach „Karte wählen, anlegen, Figur ziehen und ja nie aus dem Feld heraus ziehen oder mit anderen Figuren zusammen stoßen, wer als Letzter übrig bleibt, gewinnt“, beginnt TSUROs großer Auftritt. Instantspiele braucht die Welt, es muss sofort losgehen. Für dieses nervige „Ach lasst uns doch einfach losspielen.“ bleibt keine Zeit.

Gut so, denn bestenfalls sind dann acht Menschen „am Spielen dran.“ Mit JUST4FUN vom selben Verlag hat es letztes Jahr auch wunderbar geklappt. Kurze Spieldauer, nix groß erklären, nix Tiefgang oder irgendwelche herausfordernden Denkorgien, das wünscht das Spielevolk. Ich weiß es, ich hab' sie gesehen, die großen leuchtenden Augen, wenn alle ein Spiel sofort verstehen. Solche Spiele braucht die Welt ... die gerade noch die SIEDLER oder CARCASSONNE kennt. Alles andere – ich bitte Sie! - da hört's doch auf. Nie gehört, nie gespielt, nie gewollt – aber mit TSURO lässt sich missionieren.

Was gibt es bei TSURO schon groß zu überlegen, als aus drei Karten die beste zu wählen. Und welche man wählt, ist eigentlich piepenhagen. Passt doch sowieso immer. Hauptsache, man kommt den Mitspielern nicht zu nahe und schafft sich einen schönen eigenen Bereich. Wo man nicht gestört wird und noch möglichst lange Karten ablegen kann. Der Weg ist tatsächlich das Ziel, der Pfad wird fortgesetzt. Vier davon sind auf jeder Karte, alle hübsch verschlungen. Auf einem rennt die Spielfigur entlang und soll es möglichst lange so machen. Nur keine Begegnung mit dem Spielfeldrand oder einer anderen Figur. Kommt man sich mal in die Quere, dann soll tunlichst die andere Figur ins Abseits oder ins Aus geraten. Man selbst will in Ruhe den eigenen Weg gehen. Nach und nach verabschieden sich die Mitspieler, nach 10 bis 20 Minuten ist trotzdem Schluss.

TSURO selbst ist schon älter, wurde bereits 1974 entwickelt. Neben der Kosmos Ausgabe in der üblichen quadratischen Schachtel, gibt es auch noch eine etwas kleinere Ausgabe von den Wizkids. Näheres hierzu finden Sie unter Fairplay Online. (wf)

TSURO von Paul McMurchie für 2 bis 8 Personen, Produktentwicklung Jim Long und Jon Leitheusser, redaktionelle Bearbeitung TM-Spiele, ansonsten Kosmos 2007, Spielejahrgang 2006/2007


Zuerst veröffentlicht in der Fairplay

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