Donnerstag, 7. März 2013

Rezension: Performance von Parker

Jeffrey Breslow und Howard J. Morrison: PERFORMANCE für 4 und mehr Spieler bei Parker 1992

Eigentlich gibt es bereits genügend andere Spiele, die sich des Themas Pantomime annehmen, als dass noch ein weiterer Titel hätte erscheinen müssen. Dass Parker sich erdreistet, den ungnädigen Kritikern trotzdem ein solches Spiel vorzusetzen, gehört bestraft! Und zwar auf der Stelle...
… wenn da nicht zum Spiel ein ungeheuer rasselndes Maschinchen gehörte, das der guten alten Pantomime zu neuen Erfolgen verhilft. Die 4 Karten mit den pro Durchgang darzustellenden Begriffen werden nämlich in einer Art Falltür aufgestellt, die nach jeweils ca. 7 Sekunden eine Karte verschwinden lässt. In der Spielregel wird diese Mechanik als Zeitklappe bezeichnet und ist optisch einer Regieklappe vergleichbar. Jeder Darsteller nimmt die obersten 4 Karten vom Stapel, wählt je einen der 4 möglichen Begriffe pro Karte und stellt die Karten in der Regieklappe nach Wahl auf. Natürlich sollte die Karte mit dem leichtesten Begriff ganz links stehen, denn diese Karte wird als als erste verschwinden.
Nur keine Hemmungen... und schon läuft die Zeit! Sieben Sekunden sind verdammt kurz und bringen erst recht ungeübte Darsteller auf höchste Touren. Besonders ärgerlich: Die gegnerische Mannschaft wird sich vor Schadenfreude biegen, wenn es einem Mitspieler so gerade nicht mehr gelingt, die erratene Karte rechtzeitig aus der Zeitklappe zu ziehen. Wer greift schon gerne ins Leere.
Die Begriffe sind unterschiedlich schwer darzustellen, schließlich werden mit 1344 Begriffen Anleihen aus allen Wortarten gemacht. Die Bandbreite ist daher ziemlich groß, und je nach (vermeintlicher) Schwierigkeit werden die Begriffe mit 1 bis 4 Punkten belohnt. Unter 16 Begriffen lassen sich ja die machbaren Begriffe herauspicken! Durch die stressende mechanische Zeitklappe bringt PERFORMANCE frischen Wind in jede Pantomime.

Ein Kritiker wäre kein Kritiker, wenn er nicht auch was zu mäkeln hätte: Die „Falltür-Schlitze“, in die die Karten gesteckt werden, sind leider nicht für normal-breite Blankokarten geeignet. Raffinierte Geschäftspolitik, sollte man meinen, ist damit doch weiteren teuren Ergänzungssätzen, z.B. für Kinder, Tür und Tor geöffnet. Preiswert ist das edel aufgemachte PERFORMANCE ohnehin nicht, mit 70 bis 80 DM sind Sie dabei.

p.s.: Soweit meine damalige Rezension aus der Fairplay Nr. 22, Ausgabe Winter '92. Ergänzungen hat es keine gegeben, und ich habe auch nie selbst irgendwelche Karten mit Begriffen beschriftet. Aber auch heute noch macht PERFORMANCE einen Heidenspaß und ist bei ebay eigentlich gut zu bekommen.


Zuerst veröffentlicht in der Fairplay

1 Kommentar:

  1. Ihr scheint viel Spaß dabei gehabt zu haben, vielleicht kaufe ich mir auch so ein Spiele, danke für den coolen post :)

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