Heute landet ein Dickschiff auf unserem Tisch. Genau genommen ist es ein anspruchsvolles Eisenbahnspiel von What's your game?. Deren Spiele sehen sich optisch schon ziemlich ähnlich. Landkarte umsäumt von Tabellen, Ablagefeldern, Punkteleiste. Alle Spiele irgendwie „more of the same“: Optimieren und Planen stehen im Vordergrund, dieses mal halt mit einem Eisenbahnthema und natürlich im Eisenbahnland schlechthin. Wenn Eisenbahnen, dann auch bitte in den USA. Dann wollen wir mal … Schienen verlegen, etc.
Das vorherrschende Spielgefühl bei RR stellt sich sehr schnell ein: Jeder spielt für sich allein. Je länger das Spiel dauert, desto stärker bin ich nur noch auf meine Planungen fixiert. Drei, vier Züge sind klar, meine Ziele ebenso. In die Quere kommen wir uns kaum. Alles ist möglich, nix wird verbaut. Es geht allein darum, besser zu punkten als die anderen Eisenbahnbarone. Manchmal ist es durchaus ein Wettrennen, denn einige Orte bieten ganz nette Boni. Nur wer als erster anschließt, greift den fetteren Bonus ab. Alle Nachzügler müssen sich mit weniger begnügen. RAILROAD REVOLUTION spielt sich für mich wie Planwirtschaft, in der sich jeder selbst der Nächste ist und die Mitspieler eigentlich fast vollkommen egal sind. Für diese Art Solitärgepuzzle dauert mir RAILROAD REVOLUTION doch zu lange. Meine Konzentration lässt deutlich nach. Worfür gibt’s noch wie viele Punkte? Ich hab's nicht mehr im Blick.
Jürgen gewinnt mit 224 zu 187/183/172 Punkten. Ich hab ganz deutlich den Einfluss der fünf Städte an der Pazifikküste unterschätzt. Wer die anschließt und auf der entsprechenden Punkteleiste ganz nach oben kommt, fährt sagenhafte 25 Punkte ein.
Mal sehen, ob wir die Züge nochmal durch Amerika rollen lassen. Wäre nicht ganz uninteressant und ein bisschen besser weiß ich ja jetzt, wo die Züge im Gleisbett liegen.
Dieses Montagsspielen klingt mit NMBR9 aus. Ist so ein Absacker wie TAKE IT EASY, nur in 2,5D. Wir stapeln Zahlplättchen aus Pappe in die Höhe. So richtig an Höhe gewinnt die Auslage allerdings nicht, ist halt nur Pappe übereinander gestapelt. Es geht in die Höhe, ohne dabei Lücken in der Auslage zu überbauen oder Balkone zu errichten. Zahl muss auf Zahl liegen, allerdings nie auf nur einer unterliegenden Zahl. Die Zahl multipliziert mit dem Geschoss ergibt die Punkte. Obacht: Das Erdgeschoss hat den Faktor Null, ist also punktemäßig nix wert. In die Höhe muss es gehen, ein gutes Fundament muss sein. Und Löcher aus nur einem Quadrat sind gar nicht soooo schlimm.
Ich gewinne mit 86 zu 61/51/31 Punkten. NMBR9 ist ein „Man sieht es oder man sieht es nicht“-Spiel. Ich sehe alles. Für mich ist NMBR9 trotz Solitärspielgefühl toll. Manch anderem sind die 20 Minuten Spieldauer schon zu viel. Was für eine Zumutung. Kann ich verstehen. Wer nix sieht, hat keine Freude an NMBR9.
Das 335. Montagsspielen am 20.03.2017 (9/2017)
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