Nicolas Poncin: Die HOLDE ISOLDE mit Illustration von Pierô La lüne für 2-5 Spieler bei Schmidt 2015
Auf sieben Rennstrecken kämpfen wir darum, möglichst Erster, aber zumindest nicht Letzter zu werden. Zu jeder Rennstrecke gehören ein Tableau und ein Satz Karten. Die Karten wandern alle in einen Stapel. Mit fünf Karten beginnt das Spiel … Moment! Aus den fünf Karten sucht man sich eine aus, legt sie verdeckt vor sich ab und gibt den Rest – je nach Runde – an den rechten oder linken Nachbarn. Erst wenn jeder wieder fünf Karten vor sich liegen hat, beginnen die Rennen … ähm … Ritterkämpfe in den sieben Disziplinen.
Beginnend mit dem Startspieler kommt reihum je eine Karte auf den Tisch, bis jeder vier seiner fünf Karten ausgespielt hat. Hohe Karten sind gut, denn damit geht es weiter nach vorne. Jetzt gleich ausspielen oder noch warten? Lieber warten, denn wer mit seinem Rennstein auf einem anderen Stein landet, gilt als weiter vorn. Und vorne zu sein ist immer besser. Und wer hinten sitzt, hat manchmal schöne Möglichkeiten …
Interessant ist das Tableau der Holden Isolde. Man kann als ihr Gewinner noch auf anderen Tableaus Rennsteine vorwärts ziehen. Hör' ich da jemanden „herrliches Ärgerspiel“ denken?
Nach sechs Runden ist Schluss. Wer dann die meisten Siegpunkte hat, hat das Herz der Holden … ach nee, kein Schmus mehr. Die Siegpunktezählerei mit diesen winzig fimschigen Schilden ist mir zu mühselig.
Ersteinschätzung: Ob jetzt DIE HOLDE ISOLDE der richtige Titel für dieses Spiel ist?! Oder ist der Originaltitel MEDIEVAL ACADAMY bzw. dessen deutsche Übersetzung besser? Und passt auch die Grafik zum Spiel? Die hat einen gewissen Liebreiz, wobei das Spiel dann eher ein Wolf im Schafspelz ist. Es ist längst nicht so süß schnuckelig harmlos, wie es aussieht.
Beginnend mit dem Weiterreichen der übrigen Karten, steht man gleich vor einem gewissen Notstand. Welche behalten, welche Karten abgeben? Und was könnten die anderen mit den weitergereichten Karten anfangen? Könnten sie sogar in direkte Konkurrenz zu mir auf einem der Tableaus treten? Kommen interessante Karten womöglich nochmal zu mir? Worauf will ich mich fokussieren? Auf das Tableau der Holden Isolde? Was, wenn ich zu viele Karten davon auf die Hand nehme und kein anderer mitmacht? Oder will ich besser nicht Letzter auf dem Studien-Tableau werden, um die 3 Minuspunkte in jeder Runde zu vermeiden?! Oder setzte ich auf die Wertungen nach der sechsten Runde bei Gralssuche, König und Barmherzigkeit? Reicht das dann noch für den Sieg?!
So gewisse Überlegungen zerreißen einen dann, denn wofür man sich auch entscheidet: Es kann dann für, aber genauso gut gegen einen laufen. Die ersten fünf Karten auf der Hand geben Einblick, wohin die Isolde laufen kann, aber längst nicht immer laufen wird. Was tun?
… halbwegs aus dem Bauch spielen, die Karten studieren, sich dann freuen oder ärgern. Wir haben es gleich zwei Mal gespielt. Das zweite Mal auch noch mit zwei Varianten aus dem umfangreichen Variantenbuch. Gerade die „Galanterie“ der Holden Isolde brachte nochmals Pfeffer ins Spiel. Astrid kann ein Lied davon singen, denn sie durfte in mehreren – auch entscheidenden Runden – als Erste Karten spielen. Das machts nicht einfacher …
„Das große Turnier“ wertete zudem die Ritterkarten auf, denn im Turnier gibt’s mehr Punkte auf einen Schlag.
Um es deutlich zu sagen: Herrlich, herrlich, herrlich … und so schön einfach, familientauglich ohne gleich allen Tiefgang über Bord zu werfen. Nur … Ärger muss man ertragen können.
Gewinner: Die erste Partie geht klar an mich, kenn' ja DIE HOLDE ISOLDE bereits aus ein paar Begegnungen. Ich gewinne mit 37 zu 32 zu 17 Punkten. In der zweiten Partie hab ich gut feixen, dass Astrid immer anfangen muss. Sie stöhnt und ärgert sich, ich lächle fein … bis zur Auszählung der Wappen. Welch' Enttäuschung! Astrid gewinnt mit 49 zu 43 zu 36 Punkten. Ätsch! Ätsch! Ätsch! Ich verrate Ihnen mal nicht, wer mit 36 Punkten trotz allem Einsatz bei der Isolde verloren hat.
Im Übrigen ist nur die Seite echt, in der das Logo auf den Bildern zum Logo oben auf der Seite passt. Alle anderen Seiten haben sämtlichen Inhalt von meiner Seite gestohlen.
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