Thema: 60 Sprichwörter neu gemischt.
Optik: Ich würde sagen: Gelb! Ansonsten schlicht. 60 große Karten, auf der Vorderseite steht der Anfang eines Sprichworts im gelben Rand, auf der Rückseite dessen Ende ebenfalls im gelben Rand.
Mechanik: In der Schachtel sind tatsächlich drei Varianten und allen drei hängt derselbe redaktionelle Makel an. Um wie viel einfacher wäre SPRÜCHEKLOPFER zu spielen, wenn nicht jede Karte vorne und hinten gelb wäre. Macht die Unterscheidung zwischen Anfang und Ende eines jeden Sprichworts viel leichter. Nunja, Chance vertan, es geht ja auch so, nur nicht so elegant. Also?!
Im SPRÜCHELEGER spielen wir in etwa ÄPFEL ZU ÄPFELN oder auch WIE ICH DIE WELT SEHE.
Ich lege „Wer A sagt ...“ Sie sagen: „... muss auch einstecken können.“ Der sagt: „... hat die Qual.“ Die sagt: „... der nicht gewinnt.“ Und ich sage dann, was mir davon am besten gefallen hat. Die Entscheidung liegt allein bei mir. Alle ausgespielten Karten gehen an … Nachziehen und weiter geht’s, bis der Stapel durch ist, denn „Wer Eier unter den Füßen hat ...“ „... muss einen langen Löffel haben“. Na, wie heißen die beiden Sprichwörter wirklich und welche Interpretation wäre bei diesem neuen Sprichwort möglich? Damit wären wir schon beim SPRÜCHEKLOPFER, bei dem einfach zwei Karten vom Stapel so zu einem neuen Sprichwort kombiniert werden, auf dass wir schön darüber philosophieren können. Wer die schönste Interpretation liefert, bekommt beide Karten. Schade nur, dass alle darüber befinden, was gut und passend ist. Ob das dann immer einstimmig funktioniert? Und was ist nun SPRÜCHESALAT? Da amüsieren wir uns alle irgendwie über die zufällig generierten Sprichwörter.
Fazit: Drei Spiele? Eher weniger … aber doch ab und an ganz lustig, wenn schön verquere neue Sprichwörter entstehen. Aber so anspruchsvoll wie die Süddeutsche Zeitung ist das Spiel wirklich nicht. Ich hab's als Lernspiel missbraucht. Meine Tochter kennt ja so viele Sprichwörter noch nicht und hatte (deshalb) dann doch viel Spaß an SPRÜCHEKLOPFER. Sogar ihre Freunde und Freundinnen. Also, lieber Herr Dr. Knizia, nutzen Sie Ihre Chance und machen Sie daraus ein Kinderspiel. Bei Ravensburger, Kosmos, Drei Magier, Haba oder … wäre es als Spiel für Kinder besser aufgehoben als bei der Süddeutschen Zeitung Edition.
Ranking: Unter den drei Spielen des Dr. Reiner Knizia bei der SZ das lustigste, aber auch das am wenigsten anspruchsvolle. Und wer mehr fürs Geld haben will, greift besser zu ...
Zuerst veröffentlicht in Fairplay 105.
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