In den letzten Jahren waren bei Amazon breitflächig Supersonderangebote vor Weihnachten Usus. Verlässlich gingen die Preise in den Wochen vor Weihnachten immer weiter in die Knie, auch für aktuelle Spiele, nicht nur für Lagerware aus dem Vorjahr. Dass dabei auch immer der Preis vom Spiel des Jahres deutlich sank, ist eigentlich nicht weiter erwähnenswert, denn das war so sicher wie das Amen in der Kirche. Je näher es auf Weihnachten zuging, desto dramatischer fiel der Preis. Zu Weihnachten landete KINGDOM BUILDER bei Amazon unter 20 Euro. Noch bis Ende Oktober gab es das Spiel des Jahres direkt bei Amazon sogar noch ohne roten Pöppel. Hat sich wohl doch nicht so gut verkauft oder war zunächst das Angebot von Mogli-Distribution besser als das von Amazon?
Amazons Supersonderangebote bezogen sich längst nicht nur auf Spiele für die breite Masse. Für Vielspieler gab's immer gute Angebote, Ende 2011 habe ich diverse gute Spiele günstig geschossen. Letztes Weihnachten war damit aber Schluss, außer natürlich für KINGDOM BUILDER. Interessante Spiele auf Ramschpreisniveau sind mir nicht mehr untergekommen.
Aus Verlagssicht ist es nur allzu richtig, ihre Spiele nicht zu viel zu günstigen Preisen über Amazon rauszuhauen. Damit hilft man sich vielleicht über einen Liquiditätsengpass hinweg, aber langfristig gräbt man sich nur selbst das Wasser ab, bleibt womöglich auf Amazon als einzigem Abnehmer hängen. Was dann wohl andere Wiederverkäufer machen, wenn die Spiele eines Verlages bei Amazon immer viel billiger sind. Früher gab's schon mal eine ähnlich vertrackte Konstruktion. Wir Spieler konnten damals sicher sein, dass es Spiele von Queen Games bei Kaufhof oder ToysRus im Ramsch gab. Warum also woanders kaufen? Neuerdings gibt’s ja für einige Verlage örtliche Flagship-Stores, die bestimmt nicht zusehen wollen, wie ihre Kunden online viel billiger einkaufen. Und Queen Games geht ja jetzt offensichtlich den Weg übers Crowdfunding ganz ohne Zwischenhandel.
Aus Spielersicht konnte man also dieses Weihnachten bei Amazon keine Schnäppchen aktueller Spiele mehr machen. Dafür bleibt dann wenigstens die Hoffnung, dass uns der eine oder andere Verlag weiter mit guten Spielen versorgt, um sich damit eine gedeihliche Zukunft zu schaffen. Diese Hoffnung ist allerdings ein bisschen trügerisch. Wer sich auf den Internationalen Spieletagen in Essen billig eindecken will, wird das natürlich auch 2013 können. Nur online kann man nicht mehr unbedingt auf Amazon bauen. Falls doch, ist der Webdienst amapsys.de empfehlenswert. Bei denen kann man den Minimalpreis für ein Produkt eintragen. Fällt der Preis bei Amazon unter das Limit, wird man per Mail benachrichtigt. Und weil bei Amazon die Preise teils deutlich schwanken, ist amapsys.de ein verdammt guter Service für alle faulen Schnäppchenjäger, zumal auch der Preisverlauf dokumentiert wird.
Vielen Dank für den Hinweis auf Amapsys, werde ich mir mal anschauen.
AntwortenLöschenIch kann die Beobachtung, dass es auf Amazon um Weihnachten keine Schnäppchen gab, allerdings nicht so ganz bestätigen.
Ich habe etwa eine Woche vor dem Feste bei Amazon bestellt:
- Milestones für etwa 19 €
- Die Stone Age Erweiterung für etwa 14 €
- Eminent Domain (in der viel schöneren Original-Version von TMG) für knapp 21 €, die Pegasus-Version ist sogar noch günstiger
- Belfort (ebenfalls TMG) für 33 €, ging zuvor wohl sogar mal für um die 25 € dort weg, war aber zu spät dran.
und erst gestern habe ich dann noch bei Strasbourg für etwa 16 € zugeschlagen.
Meiner Meinung nach ein paar gute Schnäppchen...
Schönen Gruß,
Martin
spielerleben.blogspot.de
Hi Martin,
AntwortenLöschenich hatte den Text gerade geschrieben, da sind mir auch einige Schnäppchen untergekommen. Tja, auf Amazon ist eben doch nicht so verlass ;-) Und nach Weihnachten ist dann tatsächlich vieles billiger geworden, Milestone und all die Spiele, die ich auf Twitter gerade erwähnt habe. Straßbourg ist übrigens noch weiter gefallen, liegt aktuelle bei 14,47 Euro und ist ja kein aktuelles Spiel mehr.
Und amapsys ist echt gut :-) nicht nur für Spiele!
Gruß und guten Rutsch
Wolfgang