Montag, 20. Dezember 2010

Rezension: Stich-Meister

Friedemann Friese: Stich-Meister für 3 bis 5 Personen, Amigo 2010

Thema
Vielleicht hätte es ZEN-MEISTER heißen sollen, denn die Karten sind auf „japanisch“ getrimmt. Es geht aber nur um Stiche, auch wenn man mal über die Regeln meditieren muss.

Optik
Welche Optik erwarten Sie von einem Skat-Blatt? Oder von einem Doppelkopf-Blatt? Da ist mir dieses aufgehübschte Blatt von Maura Kalusky doch lieber.

Mechanik
Es soll ja tatsächlich Menschen geben, die keinen Schimmer haben. Jetzt nicht grundsätzlich, aber die keinen „Stich“ kennen, die nicht „bedienen“ können. Da hilft dann tatsächlich die Regel von STICH-MEISTER weiter, selbst „Trumpf“ wird dort erklärt. Und wenn STICH-MEISTER nur ein ganz normales Stichspiel wäre, dürften wir Spieler Friedemann Friese getrost abwerfen. Dem sind aber seine 60 Regelkarten vor, drei hat man auf der Hand, jeder legt eine verdeckt aus. Vor dem ersten Stich werden sie aufgedeckt. Jede Regelkarte, ob Trumpf-, Grund- oder Wertungsregel krempelt das Spiel um, macht jede Partie anders. Wie gut dann das eigene Blatt dazu passt, muss man abschätzen.

Fazit
Nie gab es so viele verschiedene Stichspiele in einer Schachtel, nie war das Stichspiel so variantenreich, so undurchschaubar, so chaotisch oder so lustig. Jede Regelkarte kann das Spiel komplett verändern, manchmal verstärken sie sich gegenseitig, manchmal heben sie sich auf.

Ranking
Bestes Stichspiel wo gibt, allerdings nicht für orthodoxe Kartenspieler. Die spielen sowieso nur „ihr“ Kartenspiel. Zu viel Abwechslung tut denen gar nicht Not. Und eine Prise Chaos schon mal gar nicht. Aber es gilt auch: Stichspiele sind nicht aller Leute Sache, auch wenn STICH-MEISTER eine ganz lockere Sache ist. Dieses Kartenspiel dürfte in diesem Jahrgang oben beim A la carte-Preis mitmischen. Aber Platz 1? Ich weiß ja nicht ...

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