Das Spiel an sich ist ja fürchterlich einfach, wenn man erstmal die Vorbereitungen hinter sich gebracht hat. Für jeden Mitspieler muss nämlich ausgewürfelt werden, welche Ladung er zu transportieren hat. Jeder Klötzchensorte ist ein Würfel derselben Farbe zugeordnet. Es gibt Einer, Zweier ... den größten Raum nehmen Fünfer ein. Nur der weiße Einer ist kubisch, alle anderen sind Stäbchen, zwei bis fünf Mal so lang wie der Einer. Gut, dass die Würfel so gezinkt sind, dass man nicht sechs Fünfer aufladen muss. Von den größeren Stücken bekommt man deutlich weniger zu transportieren als von den kleineren. Das ist auch gut so, denn sonst bräuchte man zum Laster auch noch einen Anhänger.
Oh Schreck, die Laster sind ja schon teils beladen, außerdem darf man nicht beliebig hoch einladen. Jeder Laster ist anders. Wer hat bloß solche Umzugswagen geordert? Ach ja, der Autor ... und jetzt bloß keine Zeit verlieren. Gleich einpacken! Moment noch, jeder muss sich einen Laster nehmen, nur nicht den, den man selbst umgedreht hat. Die Blicke kreisen, die Hände zucken und greifen ... wer übrig bleibt, muss einen Laster unbesehen vom verdeckten Stapel ziehen. Wenn jeder einen Laster hat, wird die Ladung verstaut.
Und was soll ich sagen, solche Spiele liebe ich. Schnell reagieren und dann passend packen, das kann ich gut, da bin ich perfekt. Wenn der Punktevorrat der anderen schmilzt, bleibt meiner wenigstens konstant. Außer es liegen nur Gurkenlaster aus, die so gar nicht zu meiner Ladung passen. Dann schaue auch ich in die Röhre, meistens warte ich dann aber ab und hoffe auf Rettung vom Stapel. Mal klappt's, mal zieht man auch vom Stapel einen Laster mit zu großer oder zu kleiner Ladefläche. Beides ist Mist.
Meinen Mitspielern gefällt ZACK & PACK natürlich noch besser, denn alle glauben für den nächsten Umzug einen perfekten Helfer gefunden zu haben. Mich! Die Pluspunkte sind nicht wichtig: ZACK & PACK ist einfach zu erklären, einfach zu spielen und ist oft einfach schneller zu Ende, als mancher wahrhaben will. Im Grunde dauert ein Durchgang tatsächlich nur genau so lange, bis alle bis auf einen ihren Laster haben, also ungefähr drei bis fünf Sekunden. Davor ist man mit der Verteilung der Ladung beschäftigt, danach wird die Ladung verstaut.
Und ich habe noch keine Partie erlebt, bei der nicht ein Mitspieler so gar kein Händchen für Umzüge hatte. Dieser Loser zahlt und zahlt. Da kann die Partie schon nach ein paar Durchgängen zu Ende sein. Eins ist sicher, einen Loser wird niemand für einen Umzug engagieren. Mich schon. Nach jeder siegreichen Partie habe ich gleich mehrere Einladungen für die nächsten Umzüge in der Tasche. Ist das schön?
Wolfgang Friebe
ZACK & PACK von Bernd Eisenstein für 3-6 Personen, Kosmos 2008

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