Donnerstag, 4. Oktober 2012

+ D-Day Dice von Valley Games

Emmanuel Aquin: D-DAY DICE für 1 bis 4 Personen bei Valley Games 2012, Grafikdesign von Emmanuel Aquin und Rik Falch

Der Untertitel verrät alles: Do or die – mach's oder stirb. Ob unsere Truppen überhaupt am D-Day bis an den deutschen Bunker kommen? Der Weg über den Strand ist tödlich, an manchen Stellen sogar ziemlich tödlich. Nach jedem Durchgang werden die Opfer unter unseren Landungstruppen ermittelt. Und wenn nur die Truppen eines Mitspielers aufgerieben werden, haben wir alle verloren.

Worauf es sonst noch ankommt? Gute Würfelresultate: viele Verstärkungstruppen. Die Ausfälle am Strand müssen schließlich kompensiert werden. Aber Truppen sind nicht alles, die Würfel entscheiden auch über Mut, den man aufbringen muss, um mit seiner Truppe vorwärts zu ziehen. Und Sterne zu würfeln, ist auch hilfreich. Dafür darf man dann hilfreiche Spezialisten „kaufen“. Und auch Schraubenschlüssel sind nützlich. Dafür kann man dann am Strand allerhand Utensilien „finden“. Ich muss Ihnen wohl nicht verraten, wer die Dinge verloren hat.
Truppenverstärkungen sind aber besonders wichtig, denn die Opfer pro Strandfeld stehen fest. Können sich sogar noch erhöhen, wenn das Feld unter MG-Feuer steht. Stehenbleiben, sich irgendwo eingraben, geht auch nicht. Die Truppen müssen vorwärts, manchmal auch seitwärts, sei's auch nur, um D-DAY DICE zu verlieren.
Ersteinschätzung: Ganz schön martialisch. Ist ja auch kein Ravensburger, nicht mal ein deutsches Spiel. D-DAY DICE ist durch und durch amerikanisch. Das merkt man nicht nur an den Würfeln, die sind in den amerikanischen Farben Rot, Weiß und Blau. Es gibt jede Menge Details. Bin mir gar nicht so sicher, dass wir an alles gedacht haben. Macht aber nichts, denn vom Übungsszenario „Exercise Tiger“ bis an die Strände vom D-Day kommen immer mehr Details ins Spiel.
Die Würfel dominieren das Spiel, so wie sie es bei MEMOIR '44 tun. Etwas Einfluss, ein Quentchen Taktik, vielleicht sogar Strategie bleiben uns Spielern. Was ist der beste Weg über den Strand? Und überhaupt ist das eine gemeinsame Landungsoperation. Wir haben diesen Aspekt sträflich vernachlässigt, nicht ausreichend kooperiert, was zu zwei fehlgeschlagenen Landungsversuchen an Omaha Beach führte. Austausch von Soldaten und Material ist essentiell, sonst gibt’s eine blutige Nase.
D-DAY DICE ist trotz vieler Details kein langatmiges Würfelspiel. Das Thema ist natürlich schon sehr dominant, aber das Würfelfeeling – Do or die! - ist da.
Gewinner: „Exercise Tiger“ nehmen wir mit links, ansonsten gehen wir gemeinsam unter. Ob wir jemals die Landung am Omaha Beach schaffen?
Mittelmäßigkeit: Kanadischer Verlag, abgefahrenes Thema, die erste Ausgabe per Crowdfunding finanziert. Alles ganz und gar nicht mittelmäßig. Moment! Ich war gar nicht beim Crowdfunding dabei, mein Name steht nicht im Regelheft, ich bin also nicht positiv voreingenommen. D-DAY DICE macht mir trotzdem Spaß, so wie mir auch MEMOIR '44 gefällt. Bei meinen Mitspielern bin ich mir da allerdings nicht so ganz sicher, die sehen wahrscheinlich eher das aufgebohrte KNIFFEL hinter der ganzen D-DAY-Fassade. Deshalb erstmal nur die Note "3 geht".

2 Kommentare:

  1. Valley Games ist ein kanadischer Verlag!

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  2. Hätte ich tatsächlich wissen können. Aber was ich eigentlich mit "amerikanisch" zum Ausdruck bringen wollte, ist das ein solches Spiel eher in Amerika, genauer in den U.S.A. erscheinen kann, als bei uns. Schon immer waren die Spiele aus Amerika viel drastischer als z.B. Ravensburger. Man denke nur an die vielen kriegerischen Spiele von Avalon Hill. In Amerika sind sie halt mit den Themen deutlich unkritischer als hier bei uns. Ich könnte mir dieses Spiel in keinem größeren Verlag aus Deutschland vorstellen.

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