Nach der Zeit der streitenden Reiche wurde China zum Kaiserreich. Also streiten wir, einer soll Kaiser sein. Die Streitereien laufen vielfältig ab, nie wirklich direkt gegeneinander, sondern hübsch „euro“ in einem Wettkampf um die meisten Siegpunkte. Wie das geht? Auf sehr vielfältige Weise, wo alles mit allem verbunden ist. Muss ich das en Detail erklären?
Jeder führt sein eigenes Reich aus fünf Provinzen, denen Karten zugeordnet werden. Das dient dem Ausbau des eigenen Königreichs. Welches ist am Ende mit der besten Verwaltung, sprich: mit der besten Siegpunktmaschine ausgestattet? Für angelegte Karten gibt’s kleinere Belohnungen. Viel wichtiger sind aber deren Boni, die man unter bestimmten Bedingungen einheimsen kann, wenn man die Karten für eine direkte Aktion und nicht in seinem Königreich anlegt.
Was steht sonst an: Beamte aus einer Provinz in Gouverneure umwandeln und gleichzeitig den Aufruhr dort niederschlagen. Tempel bauen und für jede Karte im eigenen Reich Punkte kassieren, Mauerteile bauen, um am Ende Bonuspunkte abzugreifen, Arbeiter anwerben und damit Mauern und Tempel errichten. Arbeiter verschieben, damit sie in der richtigen Provinz werkeln können … und, und, und …
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Ersteinschätzung: Effizienz bei der eigenen Reichsverwaltung ist bei diesem Spiel alles, der Siegpunktegenerator muss brummen. Das klappt schon, allerdings brummt er an so vielen Stellen, dass wir erst gar nicht wissen, welche Option die meisten Siegpunkte abwirft. Sind es die Mauern? Sind es die Tempel? Sind es … alles schwierig abzuschätzen. Aber in den eigenen Provinzen muss es laufen. Man darf sich nicht mit zu viel Bürokratie umgeben, jeder Zug muss Punkte abwerfen, irgendwie und irgendwo. Gouverneure erscheinen lohnend, sind doch für Mehrheiten satte 9 und mehr Punkte drin. Mauern scheinen lohnend, denn dafür bekommt man bei geschicktem Ausbau des eigenen Reiches viele Punkte … Man muss nur seine Verwaltung so optimieren, dass alles Hand in Hand läuft, man sich nicht verzettelt.
ZHANGUO ist wieder so ein Spiel, das man in der ersten Partie erst erlernen muss. Viele Details – im Untergrund arbeitet ein komplexes Räderwerk – müssen beachtet und bedacht werden. Logisch, ZHANGUO gehört wie die anderen What’s your game?-Spiele in die Kategorie der Arbeitsspiele. Erst die Arbeit … dann das Vergnügen? Wir sind heute unterschiedlicher Meinung. Astrid findet dieses Spiel mit „Feldarbeit“ super gelungen, will es beim nächsten Mal besser machen. Arbeit ist es für sie nicht, die ganzen Punkteoptionen zu nutzen. Herbert und ich sehen doch wieder mehr Arbeit als Spiel. Es sind uns zu viele Möglichkeiten, zu viel Bora Bora.
Gewinner: Ich spiele heute so opportunistisch wie’s eben geht. Schnappe mir direkte Siegpunkte auf dem Brett und durch Bonuskarten in meinem Reich. Das läppert sich zwar nicht so, aber ganz nebenbei fluppt meine Verwaltung wie geschmiert. Ist das Zufall? Glaub‘ ja, aber einiges ist auch zwingend. Die Boni abzugreifen auf jeden Fall. Und oh Wunder, am Ende geht sogar meine Arbeit hervorragend auf. Ich hab‘ ja auch hart dafür geschuftet, wie wir alle hart für unsere Punkte gearbeitet haben: Eine Stunde Regelerklärung, fast zweieinhalb Stunden spielen. Uff!
Mal wieder nicht so ganz meine Art Spiel, eben sehr typisch für What's your game! Trotzdem fliegt mir der Sieg zu: 166 gegen 98 und 90 Punkte. Ob ich’s nochmal spielen würde? Ja. Ich hab‘ aber auch VASCO DA GAMA, ein Spiel mit ähnlichem Spielgefühl. Und MADEIRA ebenfalls. So ist mir vieles zu gleichartig, wird doch nur immer wieder dieselbe Schiene geritten. Diese Schiene scheint aber Erfolg zu bringen. Astrid und vielen anderen gefällt es offensichtlich.
Endstand |
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