Jeder Blogger sollte sich von Zeit zu Zeit fragen, wie groß der Abstand zu Wissen und Erfahrung seiner Leser ist. Kann ich das noch in Prozenten ausdrücken, in einer positiven Prozentzahl? Weiß ich noch mehr, kenn' ich mehr Spiele, habe ich Hintergrundwissen? Kommt es darauf allerdings überhaupt (noch) an?
Natürlich ist das Wissen um die ganzen Hintergründe von Spielen, Autoren und Verlagen nicht unbedingte Voraussetzung, um täglich ein anderes Spiel zu rezensieren und noch von den Verlagen hofiert zu werden. Jeder mit ausreichend großem Sendungsbewußtsein kann doch heutzutage seine Meinung veröffentlichen. Vorsicht aber: distanzlose Begeisterung ist nicht der richtige Weg, Spiele sind nicht der Nabel der Welt, und Berufsspieler ist nur dann ein Traumberuf, wenn es um Fußball, Tennis oder Golf geht. Internetseiten über Spiele sorgen also letztlich für die Demokratisierung von Spielekritik und gleichzeitige Beseitigung von Meinungsführerschaft. Immerhin bieten gerade Blogger Meinung direkt aus dem Spielervolk … und nicht aus dem Volk der Weihnachstsspiele- oder überhaupt Geschenkekäufer, nicht mal Meinung von Otto und Erna Normalspieler. Es ist Meinung aus der Szene für die Szene.