Steffen Bogen: RAZZO RAKETO für 2 bis 4 Spieler, Selecta 2009
Das ist wirklich toll, grandios, spitze: RAZZO RAKETO spielt man nicht nur am Tisch, sondern auch im Raum. Natürlich steht die Raumstation auf dem Tisch, von dort wird der Raum erobert. Ein Raumflug startet aber nur, wenn die aufgedeckte Karte ein Raumschiff zeigt, das noch bei der Raumstation ankert. Ein eigener Astronaut geht zuerst an Bord. Der Copilot kommt vom Mitspieler mit den meisten Astronauten. Wer die meisten übrig hat, darf mitfahren. Das ist mal wieder so eine Mama-Regel, die sich natürlich um rechtzeitigen Ausgleich, um die Integration der Loser kümmert. Passt aber auch für mich als Papa gut zu RAZZO RAKETO.
Zu Zweit startet man in den Raum, landet möglichst unauffällig das Raumschiff, kommt zur Station zurück, währenddessen die anderen 2x bis 10 zählen. Bis zwanzig wäre für die Kleineren wohl zu schwierig?! Beim Fliegen wird dann auch irgendwann kräftig geblufft, indem man die Zeit ausnutzt und durchs ganze Zimmer fliegt. Wenigstens so tut als ob, denn man hat das Raumschiff längst unauffällig positioniert. Und bitte … die Position des Landepunkts nicht vergessen. Ist wichtig, wenn eine Karte von einem Raumschiff aufgedeckt wird, das sich schon im Raum befindet. Ist es verschollen? Weiß noch jemand wo es liegt? Eine Raumpatrouille wird ausgesandt, während die Sitzenbleiber wieder 2x bis 10 zählen. Gut, wir haben dann doch bis 20 gezählt – in einem Rutsch. Findet die Patrouille das Schiff oder nicht?
Auch wenn die Raumschiffe ganz offen im Raum ankern müssen, laufen manche Sucher offenen Auges daran vorbei. Ein untrügliches Anzeichen beginnender Raumkrankheit, selbst die jüngsten sind davon betroffen. Hätte ich so gar nicht erwartet. Diese Raumkrankheit stört vielleicht beim Gewinnen, ansonsten sind die Symptome eher lustig. Jedenfalls für die Mitspieler.
Was man aber tunlichst vermeiden sollte, ist Raumfahrt in unbekannten Räumen. Im Urlaub mussten wir unser Ferienhaus total auf den Kopf stellen, um das letzte noch vermisste Raumschiff zu bergen. Wer immer es in den Schirm der Stehlampe geflogen hat, hatte sich den Landeplatz offensichtlich nicht gemerkt. Trottel! Allerdings gibt es ein Indiz, wer es hätte dort landen lassen können. Nur meine Frau wäre außer mir groß genug, um von oben in den Lampenschirm zu schauen. Für sie lag der Landeplatz völlig offen. Und natürlich hat meine Frau ihren Copiloten zu diesem Lampenschirmlandeplatz verführt. Und wer hatte denn bitteschön auf dem Teppich vor dem Sofa gelegen und dann behauptet, dass das Raumschiff dort unten offen zu sehen sei? Ich?! Ich doch nicht! … nicht nur meine Frau schwört Stein und Bein, dass ich …
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