Donnerstag, 12. Dezember 2013

+ Glück auf von eggertspiele

Wolfgang Kramer und Michael Kiesling: GLÜCK AUF für 2 bis 4 Personen mit Illustrationen von Dennis Lohausen bei eggertspiele 2013, Vertrieb bei Pegasus Spiele

GLÜCK AUF ist der traditionelle deutsche Bergmannsgruß … Es geht um Kohle, die in acht Flözen auf vier Sohlen erst erschlossen, dann nach oben gefördert und abtransportiert werden muss. Logisch, dass so ein Spiel eher düster bis schwarz daher kommt. Und ganz besonders düster sind die Stollen auf der dunklen, weil unbeleuchteten Seite des Bergwerks. Allerdings sollte dieser Teil nicht vernachlässigt werden. Ungleichgewicht zwischen Licht und Dunkelheit wird am Ende bestraft. Also muss man sich schon Loren mit und ohne Licht anschaffen, damit die Kohle rechts und links vom Förderschaft möglichst gleichmäßig abgebaut werden kann. Ist der Inhalt einer Lore nach oben gefördert, muss der Stollen mit einer vollen Lore verlängert werden. Sonst ist bald nix mehr zu holen.
Und wer arbeitet im Bergwerk? Natürlich Bergleute, sprich Arbeiter, die die Loren für neue Kohle heranschaffen, Kohle in vielen Arbeitsschritten aus dem Stollen in den Förderkorb und nach oben in die Transportfahrzeuge befördern, Kohle auch ausliefern, Kohle und neue Aufträge heranschaffen. Kohle, also Penunzen sind auch wichtig, denn nur dafür gibt’s neue vollbeladen Loren, die wiederum …
Bergbau ist ein ewiger Kreislauf, der hier über drei Schichten geht. Und nach jeder Schicht erfolgt eine Wertung, wobei nach jedem Schichtende die Wertung erweitert wird. Wer hat 1. die Mehrheit bei den vier Kohlesorten, wer hat 2. die Mehrheit bei den vier Transportmitteln, und wer hat 3. die meisten Loren pro Sohle im Bergwerk? Und ganz am Ende werden nichterfüllte Aufträge bestraft, ebenso wie die Schieflage des Bergwerks. Ja, in der Kramer-Kiesling-Welt darf unter Tage kein Ungleichgewicht zwischen Dunkel und Hell entstehen, sonst gibt’s Minuspunkte. Das ist sicher dem Aberglauben oder der Heiligen Barbara geschuldet.
Ersteinschätzung: Tja, GLÜCK AUF ist Workerplacement. Das Thema ist so ähnlich auch schon bei MAGNUM SAL umgesetzt, dass „Worker“ verdrängt werden, gab's letztes Jahr schon bei KEYFLOWER. Alles ganz gewöhnlich soweit. Nur die entstehenden Zwänge nicht … da muss man schon sehen, dass noch genügend Arbeiter übrig bleiben, um die Konkurrenz auf wichtigen Feldern überbieten zu können.
Natürlich ist auch eine Kramerleiste für den Punktestand vorhanden. Als Pluspunkte stehen an: Der Förderkorb, der nach sanftem Gegenbiegen in einer Aussparung des Schachtes läuft, und die Grafik sowieso. Wobei … die Bergleute auf dem Cover sind für untertage bestimmt viel zu warm angezogen. Da ist es eher heiß, Schießer-Feinripp oder nackte Oberkörper wären angesagt gewesen … richtige Kerle und nicht so züchtige Knäppchen.
Gewinner: Wer fördert und transportiert optimal ab? Das war ja eine ganz knappe Kiste zwischen erstem (134) und zweitem Platz (131 Punkte). Ich habe dann nur gewonnen, weil ich ohne Minuspunkte aus der Zeche gekommen bin: Null Aufträge und die Zeche untertage in der Waage.
Der abgeschlagene Bergwerksdirektor kümmerte sich ein wenig zu viel um gelbe Kohle. Wer damit gesegnet ist, sollte sie besser in höherwertige (braun, grau, schwarz) umtauschen, statt damit ein paar Punkte abzugreifen. Gelbe Kohle ist nur Beiwerk. Aber was soll's, das nächste Mal klappt's besser. Unsere erste Partie hat nur knapp eine Stunde gedauert, und die Erklärung ging ratzfatz über die Bühne. Für uns heute ein gutes Spiel mit überraschend plötzlichen Ende. Nee, quatsch, wir haben's schon kommen sehen. Ist so ähnlich wie mit Weihnachten. Jeder weiß, dass es bald kommt, trotzdem …

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