Dienstag, 10. September 2013

Rezension: Augustus von Hurrican, Vertrieb bei Asmodee

Paolo Mori: AUGUSTUS für 2-6 Mitspieler bei Hurrican 2013 im Vertrieb bei Asmodee, Grafik von Vincent Dutrait

Thema: Ich liebe Themen rund um Rom und das Mittelmeer. Hier ist das aber nur ein schöner Fake, denn eigentlich spielen wir so was wie: Eine Zahl kommt aus dem Sack und jeder, der die Zahl hat, markiert das Feld auf einer seiner Karten. Ich komm' jetzt gerade nicht auf den Namen … spielt man aber besonders häufig in England … da gibt’s auch diese Hallen ...
Optik: Römisch halt, vielleicht ein bisschen überfrachtet, besonders die Regel mit ihren vielen Pfeilen, die auf irgendwas an anderer Stelle verweisen. Find' ich ja ein bisschen zu viel des Guten. Und diese Regel nimmt als Riesenleporello am Tisch einfach zu viel Platz weg. Gut, dass man sie nicht so häufig zur Hand nehmen muss.
Häufigkeit der Chips
Mechanik: Ein Plättchen kommt aus dem Sack. Wer dasselbe Symbol auf einer seiner drei Karten hat, stellt einen roten Legionär drauf. Sind schon alle sieben auf eigenen Karten unterwegs, darf man umstellen oder es auch lassen. Wichtig zu wissen: Die Plättchen sind unterschiedlich häufig im Sack und es wird solange gezogen bis einer der zwei Joker auftauchen. Dann kommen alle wieder in den Sack. Will heißen: Auf seltene Symbole muss man mitunter länger warten. Dumm, wenn man Karten mit vielen seltene Symbolen in seiner Auslage hat … Tempo ist schon ein wichtiger Aspekt in AUGUSTUS, denn wenn jemand die siebte Karte erfüllt hat, endet die Partie. Und das kann schnell, zu schnell passieren.
Ist eine Karte erfüllt, heißt es „Bing … Ave Caesar.“ Manche Karten bieten Bonusoptionen, außerdem kann man Sonderpunkte abgreifen, wenn man bestimmte Vorgaben erfüllt. Um Gold- und Korn-Punkte muss man weiter kämpfen, sie können wieder verloren gehen. Einige Punkte bekommt nur der Schnellste. Bei anderen Bonuspunkten muss man sich entscheiden, ob man sie nimmt oder verfallen lässt, weil man auf mehr spekuliert.
Fazit: Ich hätte nicht gedacht, dass AUGUSTUS so ein scharfes Spiel ist. Es gibt kein direktes Gegeneinander, es geht eher um Tempo. Schnelligkeit ist alles, natürlich auch Glück beim Ziehen der Plättchen und bei der Auswahl an Karten. Wie ist man da selbst mit seinen drei Karten aufgestellt? Alle Symbole vorhanden? Und passen die Boni der Karten gut zueinander, erlauben sie Sonderaktionen oder kumulieren Punkte? Jeder Anfänger erkennt schnell, worauf es ankommt, wenn er untergegangen ist. Manchmal ist selbst das Timing wichtig, in welcher Reihenfolge man selbst und die anderen Karten erfüllen.
Für eine Spieldauer von nur bis zu 30 Minuten ein außerordentlicher Spielspaß. Hätte ich vorher nicht erwartet, zumal das Spiel wirklich nicht so superoriginell ist.
Listenfaktor: Im aktuellen Jahrgang (2012/2013) sogar neben den kleinformatigen QWIXX und HANABI für den Hauptpreis nominiert. Und hätte es eine kleinere Schachtel, denn da passt AUGUSTUS' Material locker rein, wäre die Chance genauso gut gewesen. AUGUSTUS ist nur leider wegen der Nähe zu BIN … jetzt weiß ich's wieder … GO … längst nicht so originell wie HANABI. Macht aber nichts, denn bei mir ist das ein Spiel, das a) in mein Dauerspielregal kommt und b) meine Höchstnote „5 geht immer“ verdient.

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