Dienstag, 31. Juli 2012

Kein Ende … mit den Aufklebern

Früher war das noch alles gut und richtig. Schon das Vorbereiten eines Spiels war mir immens wichtig. Ich hab's genossen, die ganzen Counter, Pappplättchen … was auch immer, feinsäuberlich und vorsichtig aus dem Stanzbogen zu brechen. Habe mit dem Papiermesser nachgeholfen, wenn die Dinger schlecht gestanzt waren. Und alles wurde akkurat sortiert und in Zipptüten eingepackt. Die gab's damals noch nicht überall, die hat der Vater einer Freundin aus seiner Firma besorgt. Wahrscheinlich hat der Vater gedacht, ich würde darin irgendwelche Drogen portionieren. Der hat schließlich nah der Holländischen Grenze gearbeitet. Und ein paar waren vom Optiker, so längliche Tüten für Brillen, die sich tatsächlich noch in einigen alten Spielen finden. Alles vorbei und vergessen bzw. heute gar kein Problem mehr. Pappe löst sich meistens ratzfatz aus dem Stanzrahmen, und fast alle Verlage legen sowieso schon Zipptüten bei. Da kann ich gar nicht mehr in den Verdacht kommen, mit Drogen zu dealen.
Nur eins ist noch immer gleich geblieben: Aufkleber aufkleben. Natürlich habe ich das früher auch mit Inbrunst und größter Akkuratesse erledigt. Dafür hatte ich Geduld, da kannte ich nix, war hart gegen mich selbst. Was habe ich geflucht, als ich bestimmt hunderte Fahnen für SERENISSIMA um die Fahnenmasten geklebt habe. Bin immer noch stolz auf meine Leistung, alles 100-prozentig symmetrisch hinbekommen zu haben.
Und heute? Klebe ich aktuell Nummern auf Figuren. Bestimmt auch wieder hunderte Aufkleber, die auf Vorder- und Rückseite müssen. Warum muss man das noch machen? Zugegeben, ich mach's ohne Rücksicht auf Verluste, das muss jetzt nicht mehr genau passen. Hauptsache, die Dinger sind irgendwann alle drauf. Und natürlich, weil das Spiel ja gut sein soll.

Ist doch ganz klar, welches Spiel das ist.

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